Pionierleistung in Holz
von Cyrill Chrétien
Seit einigen Jahren prägen die Bauten des Suurstoffi- Areals das Rotkreuzer Ortsbild. Ganz im Sinne des übergeordneten Arealkonzepts zeugen die Bauten des Suurstoffi Areals von Aufbruchstimmung und Innovationskraft. Dies gilt in besonderem Masse für das Gebäude «Suurstoffi 22», bei welchem den Architekten Burkard Meyer mit dem ersten Holzhochhaus der Schweiz eine Pionierleistung gelungen ist.
Sorgfältig komponierte Üppigkeit
von Dominique Knüsel
Das Suurstoffi-Areal weist einen augenfällig hohen Grünanteil auf. Es gibt ein übergreifendes Aussenraumkonzept mit «Wohn- und Stadtgärten » und eine grüne Mitte. Eine Besichtigung des aufwendig gestalteten Freiraums.
Bauen für die Zukunft
von Christoph Bieri
Rotkreuz entwickelte sich in den letzten Jahren rasant – und wird sich auch in den kommenden Jahren weiter stark verändern. Nordwestlich vom Bahnhof, angrenzend an eine Landschaftschutzzone, wird gerade die Chäsimatt fertiggebaut – ein Blockrand aus rotem Backstein. Entsteht hier ein Stück Stadt?
«Nicht-Ort»
von Erich Vogler
«Nicht-Orte» nennt der französische Antropologe Marc Augé Transiträume wie die «Personenüberführung Ost» in Rotkreuz. Sie seien wie stille Inseln im urbanen Gewebe, die zwar existieren, aber ohne eine klare historische, kulturelle oder soziale Identität. Orte von Einsamkeit und Anonymität. Doch trifft das zu?
Jeder Zeit ihre Schule
von Raphael Wiprächtiger
Im Zentrum von Rotkreuz lassen sich anhand der Schulanlage Waldegg die verschiedenen Entwicklungsschritte und Architektursprachen von Schulbauten über die letzten Jahrzehnte ablesen. Seit neuestem ergänzen zwei Holzbauten das Ensemble.
Innensicht
von Peter Hausherr, Gemeindepräsident Gemeinde Risch
Die Gemeinde Risch hat insbesondere in Rotkreuz in den letzten Jahrzehnten eine dynamische, starke Entwicklung erfahren. Seit bald 18 Jahren erlebe ich diese als Behördenmitglied hautnah.
Ein Rückzugsort in der Natur
von Manuel Medina González
Im Westen von Rotkreuz befindet sich der Doppelkindergarten des Architekten Melk Nigg. Umgeben von Bäumen bildet das im Jahr 2020 fertiggestellte Gebäude ein Ensemble zwischen dem Einfamilienhaus-Quartier und der Natur und stellt einen ruhigen Raum für die Kleinkinder dar
Drehen am Rad der Zeit
von Gerold Kunz
Die Binzmühle am Rand von Rotkreuz wird umgebaut. Seit Jahren zeigt sich das Gebäude trotz idyllischer Lage in einem verwaisten Zustand. Nun wird neues Leben einziehen und im Gebäude werden vielfältige Angebote realisiert.
Backstein und Beton
von Roman Brunner, Denkmalpfleger Kanton OW
Für KARTON liess Roman Brunner den Blick über sein Wirkungsgebiet schweifen – und sich von den Proportionen der Unterstation EWO Hasli in den Bann ziehen.
Glitzerglück aus Beton
von Lilia Glanzmann
Einhörner symbolisieren Schönheit und Ehrlichkeit und zeigen sich laut Legende nur Menschen mit ebendiesen Eigenschaften. Im Strandbad Tribschen hat Timo Müller nun eine überraschende Betonskulptur geschaffen, der ein aufblasbares Einhorn Modell stand.
Plan. Spiel. Qualität. Ein unkonventionelles Werkzeug für resiliente Städte und Quartiere
C. Lars Schuchert, Hochschule Luzern – Technik & Architektur Institut für Architektur, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur CCTP
Mit dem «Planspiel Qualität und Resilienz» hat die Hochschule Luzern ein neuartiges Werkzeug entwickelt, mit dem Fachpersonen sowie Laien die gebaute Umwelt gemeinschaftlich evaluieren und weiterentwickeln können.
Zwischenhalt Rotkreuz
von Raphael Wiprächtiger
«Jedes Haus muss sich von all jenen, die es umgeben und vor ihm entstanden sind, unterscheiden. Jedes Haus muss vorgaukeln, es sei aus ganz anderen Gegebenheiten entstanden als seine Nachbarn. Jedes Haus muss so tun, als sei die Welt ungemein vielfältig und vielgesichtig; selbst und vor allem dort, wo sie es nicht ist.»1
Der Zeitpunkt für einen Stopover in Rotkreuz ist günstig. Günstig für eine kleine Zwischenbilanz innerhalb einer rasanten Entwicklung, die stellvertretend für unzählige Orte in der Schweiz steht, welche ähnliche Schicksale hinter oder noch vor sich haben. Als Mittellandgemeinde, verkehrstechnisch und finanzpolitisch vorteilhaft gelegen, erlebte Rotkreuz eine bauliche Entwicklung sondergleichen.
Heute sehen wir eine Agglomerationsgemeinde, anhand deren wir uns ein gutes Bild machen können, was bei gross angelegten Ortsplanungen funktioniert und was weniger. Rotkreuz bietet uns als realisiertes Beispiel die Chance, Geplantes und Theoretisches anhand der Wirklichkeit zu überprüfen. Quartierpläne, Nutzungsdurchmischung, Aussenräume, Wege, Läden, Wohnungsmix und qualitätssichernde Verfahren.
Wie das einleitende Zitat von Vittorio Magnago Lampugnani erahnen lässt, drängen sich mir bei einem Besuch in Rotkreuz vor allem zwei Fragen auf: Wieviel architektonische Abwechslung verträgt ein Ort und wieviel Gemeinsamkeiten braucht es, damit eine Gemeinschaft entsteht?
In diesem Heft zeigen wir Projekte, die sich in der ein- oder anderen Art mit der Frage der Gemeinsamkeit auseinandersetzen. Sei es der gemeinsame Aussenraum, die verbindende Fussgängerbrücke oder das in den Kontext eingewobene Schulhaus. Wie alternative Ortsplanung aussehen könnte, lesen Sie zudem im Gastbeitrag der Hochschule Luzern.
Auch in unserem Redaktionsteam bietet sich die Gelegenheit zur Zwischenbilanz. Gerold Kunz hat die Heftleitung an Michael Meier, Christoph Bieri und mich weitergegeben. Wir nehmen die Herausforderung gerne an und bedanken uns für das grosse Vertrauen.
1 ) Lampugnani, Vittorio Magnago, Das Magazin Nr. 24 – 15. Juni 2024, p. 17 ff.