
Vom Städtebau geprägt
von Dominique Knüsel
Die erste Bauetappe des Papieri-Areals in Cham ist fertiggestellt, die letzten Bäume nach den Plänen von Müller Illien Landschaftsarchitekten gepflanzt. Der Augenschein vor Ort zeigt eine vielseitige, vom Städtebau und der Lorze geprägte Freiraumgestaltung, bei der man sich auf das Wachsen der Baumkronen freut.
Genug ist (noch) nicht genug
von Gerold Kunz
Der neue Marktplatz in Entlebuch ist das Resultat eines Prozesses, der 2007 mit Einzonungen am Siedlungsrand seinen Anfang nahm. In der Folge sind im Zentrum mehrere qualitätsvolle Projekte entstanden. Der neue Marktplatz ist dabei ein wichtiger Schritt; das Vorhaben hingegen noch nicht abgeschlossen.
Winkelried, der Held des Strassenraums – eine Polemik
von Andreas Gervasi
2015/2016 wurde im Rahmen eines Werkleitungersatzes das Hirschmattquartier ein erstes Mal umgestaltet. Die 2025 verkehrsberuhigte und temporär neugestaltete Winkelriedstrasse zeigt trotz primärem Fokus auf die Mobilitätsoptimierung das Potenzial der Aufenthaltsqualität von Strassenräumen im grösseren und klimagerechteren Massstab auf.
Die Ordnung der Unordnung. Verwilderte Gestaltung
von Manuel Medina González
Die Natur ist heterogen, ebenso wie der Menschen. Durch die verwilderte Gestaltung unserer Freiräume entsteht eine malerische Schönheit, eine gewisse Unordnung, wie sie Berthe Morisot oder Claude Monet mit Vergnügen gemalt hätten.
Naturnah durchs Rontal
von Cyrill Chrétien
Die kürzlich abgeschlossene Renaturierung der Ron zwischen Ebikon und Root steht stellvertretend für einen wichtigen Wirkungsbereich der Landschaftsarchitektur: der Planung und Gestaltung von Gewässerräumen und Uferzonen. Nebst der Thematik des Hochwasserschutzes geht es dabei immer häufiger auch um Fragen der Ökologie und Biodiversität sowie um möglichst vielfältige, naturnahe Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten.
Ein Baum auf der Strasse – und das mit Absicht
von Erich Vogler
Ein Schritt, der nicht nur das Ortsbild verändert, sondern auch einem klaren Prinzip folgt: Städte sollen Menschen glücklich machen, nicht Autos. So formulierte es sinngemäss der dänische Stadtplaner Jan Gehl.
Geometrie des Augenblicks
von Lilia Glanzmann, Kunst + Bau Kommission Visarte Zentralschweiz
Zwischen Poesie und Pragmatismus: Lukas Hoffmanns fotografische Installation im Ausbildungszentrum Schönau in Cham ist eine Intervention im Bann der Übergänge.
Im Tal der Kinderheime: Architektur des Kurund Erholungstourismus in Unterägeri
von Christine Baumgartner, Amt für Denkmalpflege und Archäologie Kanton Zug
Das Ägerital etablierte sich dank seiner klimatisch günstigen Höhenlage ab dem späten 19. Jahrhundert als bedeutender Kur- und Erholungsort, der insbesondere für seine Kinderheime weitherum bekannt war. Neben ihrem architekturhistorischen Wert sind sie als baulicher Ausdruck der Geschichte der Ägerer Kur- und Heimanstalten auch von herausragender sozial-historischer Bedeutung
Circular Time Lab – Reallabor für zirkuläres Bauen im öffentlichen Raum
von Pascal Wacker, Hochschule Luzern – Technik & Architektur Institut für Architektur, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur CCTP
Das Circular Time Lab ist ein gemeinsames Projekt von Lehre, Forschung und Praxis. Ziel ist es, Studierenden und Lernenden über eine anwendungsorientierte Herangehensweise eine Plattform zu bieten, um das kreislauffähige Bauen in einem experimentellen Rahmen zu testen.
Ein Blick nach draussen
von Raphael Wiprächtiger
Schon länger trugen wir den Gedanken mit uns herum, ein Heft nicht über das Gebäude, sondern über das Davor, Daneben und Dazwischen zu machen. Nun gab uns das 100-jährige Jubiläum des Bund der Schweizer Landschaftsarchitekt:innen (BSLA) den entscheidenden Impuls, mal einen Blick nach draussen zu werfen. Was wir sehen, ist vielfältig, komplex, interessant und vor allem – wichtig.
Die Projekte im Heft zeigen einen Teil der Themen auf, welche die Landschaftsarchitektur heute beschäftigen. Es geht längst nicht nur um die Gestaltung von Gärten. Es geht um Aussenräume, die viel komplexere Aufgaben zu lösen haben als bloss grüne Umgebung zu sein. Infrastrukturen sollen mit der Landschaft vereint werden. Rasant wachsende Agglomerationen wollen zusammengehalten, vernetzt und erschlossen sein. Bäche werden wieder naturnah gestaltet und sollen gleichzeitig Naherholungsgebiet werden. Gassen müssen vor Überhitzung geschützt sein und allgemein soll die Aufenthaltsqualität in den urbanen Aussenräumen gesteigert werden. Zudem müssen Aussenräume häufig soziale Spannungen aushalten, die Innenräume selten treffen.
Das Verständnis dafür, wie wichtig die sorgfältige Gestaltung der Freiräume unter der Berücksichtigung sämtlicher Anforderungen ist, sickert der breiten Gesellschaft erst langsam ins Bewusstsein. Dass der Platz knapper und der Druck auf die verbleibenden Freiräume grösser wird, steigert die Brisanz zusätzlich.
Viel Vergnügen bei der Lektüre.