Wirtschaftlichkeit regiert
von Dieter Geissbühler
Ein Gespräch mit Albi Nussbaumer, Architekt aus Zug
Schweizer Subzentrum
von Dieter Geissbühler
Ein Gespräch mit Thomas Lussi, Architekt aus Luzern
Frischwind ins Gleichgewicht
von Dieter Geissbühler
Ein Gespräch mit Jean-Pierre Deville, Stadtarchitekt von Luzern
Urbane Qualitätssicherung
von Dieter Geissbühler
Ein Gespräch mit Tomaso Zanoni, Stadtarchitekt von Zug
Breit investiert
von Cla Büchi
Stadionprojekt in Luzern von Daniele Marques und Ivan Bühler
Hoch hinaus
von Gerti Kaspar
Stadionprojekt in Zug von Scheitlin-Syfrig + Partner
Nicht Uferlos
von Sepp Rothenfluh
Seeufergestaltung in Zug und Luzern
Beitrag HTA
Material in der Architektur
Unterschiedliche Nachbarn
von Dieter Geissbühler
Luzern und Zug sind die beiden Zentren der Zentralschweiz und darauf fokussiert sich hier auch die architektonische Diskussion. Luzern kämpft sich an ein neues städtebauliches Leitbild heran, das, gepaart mit der aktuellen Fusionsdebatte, wohl etwas verspätet, Visionäres aufdecken soll. Die Realität läuft diesen Visionen aber einen Schritt voraus. Zug hingegen hat nicht nur mit dem gross angelegten Leitbild «Lorzestadt» strategische Vorleistungen erbracht, sondern auch die Hochhausdiskussion war mindestens im Ansatz öffentlich geführt worden. Aber auch hier zeigen sich Schwierigkeiten, insbesondere in der Umsetzung. Die Ausgangslage mag zwar stadträumlich plausibel erscheinen, es fehlt aber an einer eigentlichen Vorstellung der eigenständigen Identität. Dies im Gegensatz zu Luzern, wo mindestens im Unterbewusstsein eine solche Identität vorhanden ist. Bei der Umsetzung vieler Projekte in Zug kommt der Kommerz hinzu, der - oft als falsch verstandener Modetrend einer maximalen kurzfristigen Wirtschaftlichkeit - Besseres, um nicht zu sagen Gutes verhindert. Ein Vergleich beider Stadionprojekte im grossen Massstab und der Seeufergestaltung ermöglicht einen bescheidenen, aber doch aufschlussreichen Einblick in den Umgang mit ähnlichen Aufgabenstellungen, der viel über die unterschiedlichen Mentalitäten aussagt. Mentalitäten, die trotz sehr geringer Distanz deutlich anders sind. Dies mag vielleicht daran liegen, dass Zug mit einem Bein in einer anderen Region steht, vielleicht sind es aber auch Abgrenzungsmechanismen, die hier solche Unterschiede schaffen. Es bleibt das Unbehagen, dass Vereinsfunktionäre über die städtebauliche Zukunft massgebende Vorgaben machen, die eine seriöse fachliche und politische Auseinandersetzung erschweren, um nicht zu sagen verunmöglichen. Planung braucht Zeit, und wenn eine Verwaltung solch eingreifende Veränderungen nicht genügend früh antizipieren kann, - was bei den verfügbaren personellen Ressourcen äusserst schwierig sein dürfte -, dann führt der Zeitdruck zu Sachzwängen, die wenig strategisch aufgearbeitet werden können. Planung wird zur Umsetzung des Machbaren und verliert den Anspruch auf Nachhaltigkeit.