Das Wohnpatent
von Dieter Geissbühler
Der Versuch, das patentierte Wohnkonzept PILE UP architektonisch zu bewerten.
Haarige Raumteilung
von Cla Büchi
Vom Coiffeur-Salon, der erst auf den zweiten Blick als solcher erkennbar ist.
Mund auf !
von Ursula Mehr
Erstaunlich, wie eine veraltete Zahnarztpraxis nach Architektenbehandlung aussieht.
Erhaben wie die Urner Berge
von Gerti Kaspar
Die neue Gotthardraststätte Uri empfängt den Autobahnreisenden mit lichter Weite.
Fliessende Form als Lichtblick
von Sepp Rothenfluh
Das neue Restaurant-Café in Rathausen liegt wie eine Insel in der Klosteranlage.
Hauptsache Holz
von Andreas Gervasi
Wie sich die Holzbaufirma weiter baut.
Vertikale Geschichte(n)
von Tino Küng
Eine Aussenhülle als gebaute Corporate Identity.
Ungewohnt alltäglich
von Gerold Kunz
Hochwertige Architektur auf dem Golfplatz verpasst knapp den Architekturpreis.
Neues aus der HSLU T&A
Master Architektur WS 07/08: Fokus Energie
Firmenarchitekturen
von Gerold Kunz
KMU – dieser Sammelbegriff, sowohl für start-up's wie auch für bestandene Betriebe, steht für Selbstständigkeit und Unternehmergeist. In Kombination mit Architektur verbindet der Begriff die Einsicht, für das eigene Arbeiten und die Kunden einen gut gestalteten Rahmen zu schaffen. Dass es sich dabei um die Einrichtung eines Ladens, einer Praxis oder auch um eine Firmenerweiterung handeln kann, zeigen die in KARTON 12 versammelten Beispiele eindrücklich. Doch ist die Beziehung zwischen KMU und Architektur weit mehr als eine private Angelegenheit. Unternehmen haben die gebaute Wirklichkeit der Schweiz wesentlich geprägt. Der Tourismus hat die Besiedlung des Raumes um den Vierwaldstättersee vorangetrieben. Industrielle Firmengründungen, z.B. in Kriens und Emmen, haben die Grundsteine für das heutige Gross-Luzern gelegt. Hinter diesen Aspekten verbirgt sich ein beziehungsreiches Feld. Es zeigt: Firmen-Architektur ist nicht nur Sache einer einzelnen Unternehmung! Wenn der Architekt seine Kreationen patentieren lässt, wenn der Inhaber eines Golfplatzes eine Neuinterpretation vom Bauen in der Kulturlandschaft zulässt oder wenn sich in der Luzerner Neustadt ein Netzwerk unter Läden etabliert, die sich durch gute Gestaltung auszeichnen, dann kommt öffentlichkeit ins Spiel. Architektur wird Teil der Kommunikations-Strategie. Sie macht die Absichten des Unternehmens zur öffentlichen Angelegenheit. Unter Verdacht geraten Hoteliers wie Urs Karli, dem die angesehene Designzeitschrift Hochparterre vorhält, seine Astoria-Erweiterung nicht wegen der besseren Architektur, sondern vorab aus Gründen eines besseren Marketings bei den Stararchitekten Herzog & De Meuron bestellt zu haben. Und Umweltschutzkreise appellieren immer dann an das Berufsethos der Architekten, sobald sich diese für aussergewöhnliche private Projekte einspannen lassen. Von einer KMU wird zwar nicht erwartet, sich der «Architekturförderung» wegen für gute Gestaltung einzusetzen. Aber wenn sich eine KMU auf ihren eigenen qualitativen Anspruch berufen will, soll gute Architektur nicht fehlen.