«Identität verstehe ich als Qualität»
Interview Cla Büchi und Gerold Kunz
Pius Zängerle, Präsident von LuzernPlus, spricht zu LuzernSüd.
Säen und Ernten
von Cla Büchi und Gerold Kunz
KARTON sucht mit zwei provokativen Thesen nach der Zukunft von LuzernSüd.
Zwischen Stadtvisionsbar und Informationstankstelle
von Amelie Mayer
Zur Wichtigkeit von Information und Dialog über geplante Ortstransformationen.
Stadtplan
von Cla Büchi
Ein städtebaulicher Masterplan zu LuzernSüd muss her – und wie er ausschauen könnte.
Mehr als eine Achse
von Tino Küng
Das stillgelegte Trassee der Zentralbahn wird zum attraktivsten Rad-Geh-Weg der Region.
Highway
von Gerold Kunz
Kriens und Horw sollen wieder erlebnis- und genussreich miteinander verbunden werden.
Ein neuer Stadteil LuzernSüd entsteht
von Thomas Glatthard
Der Gebietsmanager LuzernSüd stellt die verschiedenen aktuellen Projekte vor.
Neues zu LuzernSüd aus der HSLU T&A
Zukunftsfähigkeit von Stadtentwicklungsprojekten braucht die ganzheitliche Betrachtung.
Neues von der Denkmalpflege in der Zentralschweiz
Historische Hotels erhalten und betreiben.
Rückblick
von Cla Büchi
Vor 36 Jahren wohnte ich als Kind im Nidfeld bei Kriens. Bei einer benachbarten Bauernfamilie lernten wir das Reiten, und unsere Ausritte führten noch in eine weitgehend unbebaute Umgebung. Das von uns bewohnte Bauernhaus musste dem alten Pilatus-Markt weichen. Seit zwei Jahren lebe ich nun mit meiner Familie in der Kuonimatt, unweit des damaligen Ortes. Im 19. Jahrhundert war die Ebene zwischen Kriens, Luzern und Horw mit etlichen Bauernhöfen besiedelt. Noch heute zeugen Flurnamen wie Grosshof, Mattenhof oder Schweighof davon. Erste Zäsuren entstanden durch Strassenausbauten zwischen Luzern, Kriens und Horw und dem Bau der Brünigbahnlinie. Am prägendsten war aber der Bau der Autobahn. Zum einen zerschnitt sie die Ebene und zum anderen löste sie einen Investitionsdruck auf ihre Umgebung aus, womit die bauliche Entwicklung begann. Ihrem Status als Randgebiet der Gemeinden Luzern, Kriens und Horw und wegen des Umstands, dass jede Gemeinde ihre Entwicklung auf ihr Zentrum ausrichtete, sind die heutige fehlende Qualität und Bebauung ohne jede Ordnung zuzuschreiben. Diese Entwicklung machte eine Identifizierung oder Verwurzlung im Gebiet schwierig; ein schleichender Fall in die Anonymität und Ghettoisierung war die Folge. Vor 16 Jahren hat für mich die Auseinandersetzung mit dem Gebiet zwischen Sonnen- und Schattenberg mit einem Zeitungsartikel, in dem ich mich kritisch über die Entwicklung des Gebiets äusserte, angefangen. Seither habe ich immer wieder auf das grosse Potential hingewiesen. Nachdem dieses lange nicht erkannt wurde und die bauliche Entwicklung in eine Negativspirale mündete, scheint heute die Bereitschaft da zu sein, die Entwicklung in neue, positivere Bahnen zu lenken. Die Statements der Gemeindevertreter und die Tatsache, dass ein Gebietsmanagement und Beirat eingesetzt worden sind, unterstreichen dies. Allerdings manifestieren sich die Bemühungen erstmal in schönen Worten und Absichten. Erst die Weiterentwicklung des Leitbildes, die Umsetzung und die realisierten Bauten werden zeigen, wie ernst es den Akteuren mit der Entwicklung von LuzernSüd zu einem vitalen, neuen Stadtteil ist. Dazu müssen die Entwicklungsträger bereit sein, die erforderlichen Mittel, Planungsinstrumente und die Überzeugungsarbeit bei Investoren, Grundstückbesitzern und bei der Bevölkerung zu leisten. Und nicht zuletzt ist die Partizipation der jetzigen und zukünftigen Nutzer sicherzustellen.
Da ist viel Arbeit, also packen wir’s an!
KARTON gratuliert Otti Gmür zum Kunst- und Kulturpreis 2012 der Stadt Luzern.
Otti Gmür suche in seinen Texten «stets nach dem Ge- und nicht nach dem Misslingen», schreibt Niklaus Oberholzer im Editorial zu KARTON 8, das wir dem Preisträger bereits vor 5 Jahren widmeten: «Eine ausgesprochen menschliche Art der Kritik», ist sich Oberholzer sicher. Mit dem Preis an Otti Gmür wird sein Engagement in der Architekturvermittlung geehrt. Die Redaktion von KARTON freut sich mit Otti Gmür über diese grosse Anerkennung.