Stehen oder Liegen – nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit
von Andreas Gervasi
Der verkehrstechnische Ausbau des Bahnhofs Altdorf zum Kantonsbahnhof, und die damit vorgesehene Anbindung an das Fernverkehrsnetz der SBB, bietet Anlass, mit einem prägnanten Dienstleistungszentrum auch räumlich ein Zeichen zu setzen.
Das Tor zu Engelberg bleibt geschlossen
von Erich Vogler
Ihr Areal rund um den Bahnhof Engelberg wollten Post und Zentralbahn in den nächsten Jahren zu einer «Visitenkarte» aufwerten. Nicht weniger als «Das Tor zu Engelberg» sollte dabei entstehen.
Willisau stellt die Weichen für die Zukunft
von Cyrill Chrétien
Beim Bahnhof Willisau – einer wichtigen ÖVDrehscheibe im Luzerner Hinterland – sind seit einigen Jahren spürbare Veränderungen im Gange.
Vom Verlust des Gesichtes
von Dieter Geissbühler
Sursee hat mit dem Wakkerpreis 2003 die Aufmerksamkeit baukulturell Interessierter auf sich gezogen. Möglicherweise war es schon damals die Ambivalenz zwischen dem historischen «Kleinod» der mittelalterlichen Altstadt und den Ablagerungen urbanen Treibguts, was Sursee so interessant gemacht hat.
Gelingt der Schritt von der Verdichtung zur Urbanität?
von Cla Büchi
Die Bahnstationen Mattenhof Kriens und Horw Mitte liegen im Zentrum einer baulichen Entwicklung mit grossstädtischen Dimensionen. Nebst neuen Bahnhofplätzen werden mehrere Hochhäuser bis 80 Meter Höhe die Umgebung prägen.
Historische Bahnbauten unter Druck – Bahnhöfe und Bahnanlagen an der Brüniglinie
von Peter Omachen, Denkmalpfleger OW
Manchmal gelingt der Erhalt der historischen Aufnahmegebäude und Bahnbauten, manchmal müssen diese jedoch neuen Planungen weichen. Drei Beispiele aus dem Kanton Obwalden.
Am Bahnhof
von Gerold Kunz
Der Ausbau der Gebiete um die Bahnhöfe beschäftigt diese Ausgabe von KARTON. Die Areale um die regionalen Bahnhöfe erlauben beste Anbindungen ans Zentrum und garantieren Verbindungen zu Zeiten, wo der Bus- und Individualverkehr auf den Strassen stecken bleibt. An gepriesen als LuzernSüd oder -Nord, als Horw Mitte oder Suurstoffi Rotkreuz, die Neubaugebiete versprechen auch den Aufbruch in eine neue städtebauliche Dimension, die oft mit einem Hochhaus symbolträchtig gekrönt wird. Diesen Städtebau hat die Schweiz seit langem vermisst. Endlich entstehen Ensembles, die dem modernen Geist der Schweiz ein Gesicht geben. Doch wel che Art von Stadt ist hier am Entstehen? Den Streckenführungen der S-Bahnen folgend, verdichten sich die neuen urbanen Gebiete auch an Orten, die bisher auf der Landkarte nicht als eigenständige Ortschaften existierten. Ob Sempach-Station oder Arth-Goldau, auch Rotkreuz ist das Produkt einer nationalen Verkehrsplanung, die diese Orte als ihre Drehscheiben auserkoren hat. Den Umbau dieser Stätten mit ansprechender Architektur zu veredeln, ist löblich, doch sie als Zeichen eines städtebaulichen Aufbruchs zu deuten, ist naiv. Hier wird die dezentrale Siedlungsstruktur, wie sie die Nachkriegsschweiz hervorgebracht hat, zementiert. In Zeiten der verordneten Innenverdichtung ein Widerspruch. Wie kommt es dazu? Echten urbanen Konzepten ist die föderalistisch organisierte Schweiz auch in der jüngeren Geschichte mit Misstrauen begegnet. Dies musste der Nidwaldner Städteplaner und Architekt Claus Niederberger erfahren, als er nach dem Bahnhofbrand von 1971 mit seiner «Arbeitsgruppe für Mensch und Umwelt» einen Bahnhofneubau auf der Luzerner Allmend empfahl. Mit ihrem Vorschlag wollten die Initianten mitten im Zentrum, auf dem Gebiet des heutigen Bahnhofs, Platz für eine Stadterweiterung schaffen, die heute dezentral in LuzernSüd und -Nord, in Horw Mitte oder in Rotkreuz am Entstehen ist. Indem wir also heute die Ernte eines verpassten städtebaulichen Aufbruchs der 1970er-Jahre einbringen, festigen wir das Konzept einer in Atome gegliederten Stadt. Das regionale Hochhauskonzept LuzernPlus 2017 haut in die gleiche Kerbe. Deshalb schauen wir in KARTON auf diese Entwicklungen hin. Auch wenn auf den neuen Entwicklungsgebieten «Stadt» drauf steht, ist noch lange nicht «Stadt» drin.