Ein feines Projekt mit einer Portion Verantwortung
Interview Yvonne Birkendahl
Der neue Pavillon für das Seerestaurant Tivoli und den Yachtclub Luzern sieht sich in der Tradition der prägenden hölzernen Bootshäuser und Seebäder um den Vierwaldstättersee. Interview mit Rolf Mühlethaler.
Städtebaufragen auf den Punkt gebracht
von Gerold Kunz
Obwohl die Arbeiten aus zwei Jahrzehnten stammen, sind sie aus einem Guss. Ein Blick auf die Städtebauprojekte der Zürcher Kreis Schaad Schaad Architekten am Bahnhof- und am Löwenplatz lässt uns mitten in die Luzerner Stadtentwicklungsdiskussion der 1970er- und 1980er-Jahre eintauchen.
Eine Reise zum Bürgenstock
von Erich Vogler
Wer ab dem Frühsommer auf den Bürgenstock reist, macht Gebrauch von einer Retro-Bahn und einem futuristischen Katamaran. Deren Designs zeigen zwei komplett unterschiedliche Entwurfsansätze.
Das Bootshaus, einmal anders
von Meret Speiser
Beim Betrachten dieses Uferabschnittes stechen mir drei Dinge ins Auge: die unnatürlich gerade verlaufende Uferlinie, die einheitliche Gestaltung der Chaletbauten aus den 1930er-Jahren, welche sich entlang dieser Linie aneinanderreihen, und die dazugehörigen Bootshäuser.
Nah am Wasser gebaut
von Andreas Gervasi
Am Ende der Lidostrasse steht, etwas zurückversetzt, ein tennisspezifisch und architekturgeschichtlich durchaus interessantes neues Ensemble.
Wasserkraftwerk ohne Wasser
von Simon Baumann
Durch den steten technischen Fortschritt und die sich ändernden Anforderungen stehen vermehrt auch alte Infrastrukturbauten unter Druck zur Erneuerung und Aufrüstung oder sind gar gezwungen, einem Neubau zu weichen.
Transformation einer alpinen Kleinsiedlung
von Dieter Geissbühler und Stefan Kunz
Master in Architektur Material & Architektur HS 2017.
Neue Nutzungskonzepte für das baukulturelle Erbe des Alpenraums.
Eine Oase im Quartier
von Cony Grünenfelder, Denkmalpflegerin LU
Sie ist in aller Munde, doch kaum jemand kennt sie – die Schulanlage Grenzhof im Luzerner Stadtteil Littau. Aufgrund ihrer von der Strasse abgerück ten Lage und ihrer zurückhaltenden Fassadengestaltung sticht sie nicht gleich ins Auge. Doch wer die Anlage durchschreitet, merkt gleich, dass es sich um etwas Besonderes handelt.
H2O – Quell des Lebens
von Yvonne Birkendahl
Wasser ist elementar und stellt seit jeher eine Faszination für die Menschheit dar. Angefangen damit, dass wir im Verlauf der Evolution unser Spiegelbild darin erkannten, bis dahin, dass wir das Element Wasser beherrschen und besitzen wollen. Dabei kann Wasser sowohl ein Segen als auch ein Fluch bedeuten. Diese Ausgabe von Karton widmet sich der Architektur mit dem Fokus auf das Bauen am Wasser, manifestiert in architektonischen Beispielen aus der Zentralschweiz.
Welche Bedeutung hat das Bauen am Wasser in der Geschichte? Gewässer wie Meere, Seen, Flüsse und Bachläufe stellen sich als geeignete Orte heraus, an denen Siedlungen entstehen. Ursprüngliche Beweggründe dafür beruhen auf einer funktionalen und lebensfördernden Natur: ein fruchtbares Land, gute Transportwege über das Wasser, ein blühender Handel und ein Nutzen von Wasserenergie in Form von Mühlen gelten als Motivator. Auf die Risiken durch Überschwemmungen an diesen privilegierten Orten wird mit baulichen Massnahmen reagiert wie dem Hochwasserschutz im Allgemeinen, ein Bauen von Dämmen, ein Entstehen von speziellen Typologien wie Gebäude auf Stelzen oder sogar bewegliche oder schwimmende Konstruktionen. Der Mensch wird erfinderisch, trotzt den erhöhten Anforderungen beim Bauen am Wasser oder nimmt die Risiken bewusst in Kauf.
Welche Rolle wird in der heutigen digitalen Welt dem Bauen am Wasser zugesprochen? Das Wasser gilt in erster Linie als ein allgemeines Gut, das die Landschaft prägt und Aufenthaltsqualitäten und Naherholung bietet. Dieses Gut soll zugänglich und erlebbar sein wie auch bewahrt und geschützt werden. Heute stehen weniger funktionale Beweggründe im Vordergrund als viel mehr profitorientierte oder öffentliche Interessen. Gebäude mit Seeanschluss oder Seesicht sind nicht mehr verfügbar oder heiss begehrt. So wird beispielsweise bei Bauprojekten bereits auf der grünen Wiese mittels GPS-Höhendaten und Drohnen ein Foto vom zukünftigen Seeblick aus dem Stock so und so von Wohnung xy geschossen. Das Projekt wird kategorisiert, vermarktet und verkauft, bevor es steht. Daneben benötigt das Bauen am Wasser auch ein sensibles Bewusstsein für die privilegierten Orte, an denen gebaut wird – einen Blick für den schützenswerten Landschaftsraum, den die tagtäglichen Touristen bezaubernd finden und ihre Faszination in Form von Fotos versuchen mit nach Hause zu nehmen. Das Bauen am Wasser besitzt viele Facetten, ist komplex und polarisierend. In den nachfolgenden Seiten werden projektspezifische Ansätze beleuchtet und hinterfragt.