Alt und Neu
von Dominique Knüsel
Einem historischen Wohnhaus aus dem Jahr 1753 wurde neues Leben eigehaucht. Das Projekt zeigt den unverkrampften Umgang und das respektvolle Nebeneinander von Alt und Neu unter einem grossen Dach.
Neues Fichtenkleid
von Martina Borner
Mit dem Umbau eines über drei Jahrhunderte gewachsenen Bauernhauses gelang einem Luzerner Architekturbüro und seiner Bauherrschaft ein stimmiges Spiel zwischen Tradition und Neuinterpretation.
Von A nach B – über Abbau zum Wiederaufbau
von Yvonne Birkendahl
Transloziert – Kann ein Gebäude «einfach» von A nach B verschoben werden? Der Basler Architekt Lukas Baumann, mit Wurzeln in Andermatt, beantwortet schmunzelnd diese Frage mit einem «geht eigentlich gar nicht».
Wohnen mit Substanz
von Raphael Wiprächtiger
An der Südseite des Bürgenstocks entstanden in einem alten Bauernhaus zwei aussergewöhnliche Mietwohnungen, die ihre räumliche und atmosphärische Qualität aus dem sorgfältigen Umgang mit dem Bestand schöpfen.
Das hässliche Kirchlein von Sachseln
von Erich Vogler
Das Kirchlein von Sachseln war nicht immer hässlich. Erst die Erfindung der ländlichen Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte es zum Schandfleck.
«Naturen»
von Heike Biechteler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Architektur an der Hochschule Luzern.
Moderne für das Soldatenwohl
von Mathias Steinmann, Leiter Bauinventar Denkmalpflege LU
Die ehemalige Soldatenstube auf der Luzerner Allmend ist statisch in einem schlechten Zustand. Ob das Haus saniert und einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden kann oder abgebrochen wird, ist zurzeit Gegenstand verschiedener Abklärungen.
Nährboden für ungewohnte Konzepte
von Stefan Kunz
Unsere Lebensweisen und die damit einhergehenden Bedürfnisse entwickeln sich stetig weiter. Eine Konsequenz daraus ist, dass wir unsere Bauwerke laufend an neue Anforderungen anpassen. Infolgedessen hat das Weiterbauen im Bestand eine lange Tradition. Insbesondere zu Zeiten, als Baumaterialien noch aufwändig beschafft werden mussten, war der überlegte Umgang mit der Bausubstanz eine entsprechende Notwendigkeit. Aufgrund der Nachhaltigkeitsdiskussion bezüglich grauer Energie scheint das Thema aktueller denn je. Die respektvolle Handhabung des Bestands weisst jedoch nicht nur eine ökologische, sondern auch eine kulturelle Komponente auf. So stellen historische Bauwerke wichtige Zeitzeugen für die Entwicklung der bereits erwähnten Lebensweisen dar und illustrieren die baukulturelle Vielfalt der Schweiz. Zu diesen Bauwerken gehören auch unzählige Wohnhäuser im ländlichen Raum, welche die heutigen Nutzungs- und insbesondere Wohnvorstellungen nur noch bedingt bedienen können. Vor diesem Hintergrund entstehen entsprechende Interessenskonflikte zwischen einer ausführlichen Anpassung der Gebäude an die neuen Anforderungen und einem möglichst umfassenden Erhalt der oftmals denkmalgeschützten Gebäude. Gefragt ist eine sensible Weiterentwicklung der vorhandenen Qualitäten des baukulturellen Erbes. Dies verlangt sowohl von der Bauherrschaft und den Planenden als auch von der Denkmal pflege, konventionelle Denkmuster gegebenenfalls zu verlassen. Die Umsetzung marktüblicher Wohntypologien ist ebenso unrealistisch wie die vollständige Konservierung der Bausubstanz. Der Bestand bietet dabei Nährboden für ungewohnte Konzepte, die neben einer hohen Eigenständigkeit auch räumliche und atmosphärische Qualitäten aufweisen.
In KARTON 45 «Weiterbauen ruraler Landschaften» zeigten wir vier Positionen im Umgang mit Neubauten im ländlichen Raum, welche die Schnittstelle zwischen Tradition und aktuellem Zeitgeist unterschiedlich behandelten. In KARTON 46 stehen erneut vier Projekte im Fokus, die anhand individueller Strategien und Eingriffstiefen dem Bestand neues Leben einhauchen. Dies geschieht mit minimalen Interventionen im Innenraum bis hin zu räumlichen Erweite run gen in Form von Anbauten. Alle Projekte verbinden trotz verschiedener Vorgehensweisen eine integrale Betrachtung des Gebäudes, seines Kontexts und seiner Geschichte sowie ein grundlegendes Verständnis der vorhandenen Qualitäten.