Hoch hinaus – über die Zukunft der Gewerbegebiete
von Stefan Kurath
Während in die meisten Kernzonen in der Schweiz viel Geld und Zeit in die Sanierung der Bauten und Aufwertung der öffentlichen Räume investiert wird, sehen die heutigen Arbeitszonen weniger einladend aus.
Dieselben Werte
von Dominique Knüsel
Wie ein Haus gelingt, das eine traditionsreiche, international tätige Schokoladenmanufaktur repräsentiert und dabei eine gültige Antwort auf das Bauen im gesichtslosen Gewerbegebiet liefert, zeigt der neue Hauptsitz der Max Felchlin AG.
Smarter als smart
von Erich Vogler
Die Smart-Home-Technik soll uns mittels technisch vernetzter Haushaltgeräte in eine grüne Zukunft führen. Noch smarter ist ein neues Bürohaus in Alpnach, komplett aus Massivholz.
Industrie 4.0 = (Büro + Produktion)ˆVertikal
von Yvonne Birkendahl
Die Zeiten, in denen das Bauen von grossflächigen Fabrikhallen gang und gäbe war, sind vorbei. Die heutige Formel der Industriearchitektur vereint die zwei Welten «Büro» und «Produktion» in einem vertikal organisierten Gebäude.
Nolax house an der Peripherie
von Andreas Gervasi
Die Ausgangslage war hervorragend: auf der einen Seite eine Bauherrschaft, die sich weder einen ikonischen Firmensitz noch ein klassisches Grossraumbüro wünschte, auf der anderen Seite die Lage des Grundstücks am Rand einer Gewerbezone mit Blick in Landschaft und Berge.
Ein Regelwerk für die Industriestrasse
von Christoph Schläppi, Architekturhistoriker
Die Kooperation Industriestrasse hat zum Projektwettbewerb nicht nur Architektenteams eingeladen, sondern auch eine Schulklasse. Architekt Cla Büchi hat dieses Projekt mitinitiiert und umgesetzt; vom Resultat ist er begeistert.
The Culture of Water zum Zweiten – Beckenried
von Dieter Geissbühler
Nach dem ersten Semester mit der Untersuchung von 12 sehr unterschiedlich gelegenen und interpretierten «Streifen» am gesamten Vierwaldstättersee wurde im zweiten Semester der Bereich vom Nordportal Seelisbergtunnel bis nach Buochs unter die Lupe genommen.
Der Bund als Firmenträger – das Zeughausareal in Seewen
von Monika Twerenbold, Denkmalpflegerin SZ
Wer kennt sie nicht – die langgezogenen Militärbaracken entlang der Gotthard-Bahnlinie in Seewen. Sie prägen das Ortsbild und sind wertvolle Zeitzeugen aus der Schweizer Wehrgeschichte.
Vom Laisser-faire der Baukultur
von Gerold Kunz
Mit Preisen werden KMU ausgezeichnet, wenn sie sich um eine qualitätsvolle Architektur bemühen. Diese willkommene Aufmerksamkeit nutzen die Firmen geschickt für ihre Werbezwecke. Das ist legitim. Doch die Auszeichnungen blenden oft die Standorte aus, an welchen die Gewerbeliegenschaften zu stehen haben: öde Gewerbegebiete mit einem belanglosen Ge - bäudebrei. Meist mit eingeschossigen Hallenbauten und grosszügig bemessenen Parkierungsund Manövrierflächen ausgestattet, gehen die Planer in den Gewerbezonen selten haushälterisch mit dem Boden um, obwohl das Raumplanungsgesetz dies fordert. Die Folge: Der Gewerberaum wird knapp, und die Ansiedlung von neuen Firmen stellt die Gemeinde vor neue Herausforderungen.
Mittlerweile steigen die gesellschaftlichen Ansprüche an die Gewerbegebiete. Die aktuellen Beispiele in KARTON zeigen, dass ein Umdenken bereits eingesetzt hat, indem die Produktion vermehrt in mehrgeschossigen Bauten eingerichtet wird. Doch nicht nur der architektonische Auftritt verändert sich, auch die Ansprüche an den Arbeitsplatz und das Arbeitsplatzumfeld. Firmen von morgen investieren schon heute in Architektur, auch um den Angestellten zu dienen. Innerhalb der Unternehmungen wächst das Bewusstsein, als attraktiver Arbeitgeber den Angestellten auch ein attraktives Arbeitsumfeld anzubieten. Davon berichtet KARTON in der aktuellen Ausgabe.
Die Diskussion um die Verdichtung nach Innen darf die Augen vor den Gewerbegebieten nicht verschliessen. Wollen wir den sparsamen Umgang mit dem Boden ernsthaft angehen, sind auch die Gewerbegebiete von Massnahmen betroffen. Die eingeschossige Lagerhalle und der ausgedehnte Güterumschlagplatz sind nun ein Tabu. Mit dem Fokus auf die Gewerbezonen ist auch die Hoffnung verbunden, dem schändlichen Laisser-faire der Bauwirtschaft eine Baukultur entgegenzusetzen, die den Namen Gewerbearchitektur verdient.