... nun also empathisch
Kommentar von Martin Steinmann
Auf der Suche nach dem «Ländlichen»
Interview Erich Vogler
Das Luzerner Architekturbüro Seiler Linhart Architekten ist im ländlichen Obwalden sehr erfolgreich. Ihre Häuser sind präzise für den Ort gebaut und wirken stets vertraut. Doch der Architekt Søren Linhart, von dem einige dieser Entwürfe stammen, kommt ursprünglich gar nicht aus der Region.
Die Barcelona-Connection
von Andreas Gervasi
Der Luzerner Architekt Thomas Lussi verbindet in seiner Arbeit die Leichtigkeit des Südens mit der Perfektion des Schweizers. Meint man zu erkennen, ist aber nicht immer ganz so eindeutig.
Es lebe die Vielfalt
von Dominique Knüsel
Ein Gespräch mit Gani Turunc vom Architekturbüro Dolmus aus Luzern über baukulturelle Prägung, Identität und die Vielfalt in ihrem Werk.
The Best of Both Worlds
aufgezeichnet von Raphael Wiprächtiger
Im Büro von Ji Min An und Philippe Müller vereinen sich architektonische Exotik und währschaftes Schweizer Bauen zu einer erfrischenden Mischung im Entwurfsprozess.
Wegweisendes Urteil des Bundesgerichts
von Anke Köth und Franziska Kaiser, Denkmalpflege Kanton Zug
Im Dezember 2019 hatte die Zuger Stimmbevölkerung einer Revision des kantonalen Denkmalschutzrechts zugestimmt, die einschneidende Änderungen vorsieht.
Ausstrahlung in minimalistischem Gewand
von Irene Müller, Kunstwissenschaftlerin und freie Kuratorin
Lea Achermanns Kunst-am-Bau-Projekt in der Siedlung Schweighof in Kriens kann als einfühlsame und doch autonome Reaktion auf zeitgenössische Architektur bezeichnet werden.
Auf der Suche nach Identität
von Pascale Bellorini
Neues aus dem Entwurfssemester der HSLU T&A.
Herkunft, Wohnsitz und Gewohnheiten
von Gerold Kunz
Mit 52 Jahren kehrte der Deutsche Architekt Ludwig Mies van der Rohe 1938 seiner Heimat den Rücken, um in Chicago neu anzufangen. Fasziniert von den Möglichkeiten, die ihm die lokale Stahlindustrie bot, entwickelte er seine früheren Architekturideen weiter. In seinem in den USA entstandenem Werk sind deutsche Präzision und amerikanische Kühnheit vereint. Seine legendären Chicagoer Stahl-Glas-Bauten wären ohne diesen Ortswechsel vermutlich nicht entstanden.
Zwei Welten verpflichtet ist auch das Ateliergebäude des Stanser Architekten Philipp von Matt. Er hat 2011 für sich und seine Frau, die japanische Künstlerin Leiko Ikemura, das Atelierhaus A27 in Berlin Mitte entworfen, das sowohl Elemente einer japanischen als auch einer schweizerischen Baukultur vereint. «Die subtile Räumlichkeit dieses Hauses geht einher mit einer robusten und soliden Materialität, die als eidgenössisch zu beschreiben man vielleicht zunächst nicht umhin kommt», stellt der Deutsche Architekt Matthias Sauerbruch fest. Während mir als Schweizer Berufskollege mit dem im Haus vorhandenen Zengarten die japanischen Einflüsse sofort ins Auge stechen, bleiben mir die Schweizer Einflüsse zuerst verborgen. Erst nach intensivem Studium entdeckte ich die Spuren einer mir vertrauten Baukultur.
Mit ihrem Entwurf für eine Wohnsiedlung in Kriens hatten die Londoner Architekten Jonathan Sergison und Stephen Bates mir 2009 vorgemacht, dass sich eine lokale Baukultur in eine zeitgenössische Architektur übersetzen lässt. Im Entwurf der Londoner steckte mehr Kriens als in meinem eigenen Beitrag, einem mit Kriens verbundenen Architekten. Dank ihrem Blick auf eine ihnen weniger vertraute Kultur konnten sie offenbar die Aufgabe befreiter angehen als ich.
Mit dieser Ausgabe von KARTON gehen wir Identitätsfragen in der Baukultur nach. Wie wirken sich Herkunft, Wohnsitz und Gewohnheiten auf unsere gebaute Umwelt aus? In unseren Beiträgen suchen wir nicht nur nach Antworten, sondern auch nach einem Bewusstsein für die eigene baukulturelle Bildung. Es geht dabei nicht um Fragen der nationalen Zugehörigkeit, sondern um Fragen der Prägung. Diese zeichnet das eigene Architekturverständnis aus und hinterlässt Spuren in unserer Umgebung. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild.