Zwischen Fluss und Strasse
von Gerold Kunz
Wohnbau an der Reuss in Luzern von Andreas Rigert + Patrik Bisang
Mit Blick in die Ferne
von Peter Omachen
Wohnbau am Zugerberg inZug von Dettli Nussbaumer
überraschende Grosszügigkeit
von Cla Büchi
Wohnungen im historischen Stans von Simon Businger und Hanspeter Odermatt
Klösterliche Ruhe
von Tino Küng
Wohnhaus mit Arztpraxis in Immensee von Lütolf und Scheuner
Selbstbewusst und doch bescheiden
von Ursula Mehr
Doppeleinfamilienhaus in Altdorf von René Chappuis
Auf dem Land
von Gerti Kaspar
Erweiterung eines alten Bauernhauses in Stalden von Roger Duvoisin
Beitrag HTA
Masterkurse Semester 06 und 06/07
Wohnen in Architektur
von Dieter Geissbühler
Wohnen ist die zentrale Aufgabe der heutigen Architektur. Damit werden die Gefässe geschaffen, die Raum bieten für die Entfaltung der Vorstellungen der Nutzer. Der Raum des Wohnens wird primär als geschützter Privatraum verstanden. Hier kann ich in Bezug auf meine Lebensvorstellungen tun und lassen, was ich will. Dies hat auch der Möbel-Markt verstanden und bombardiert uns mit Werbekampagnen möglicher Wohnvorstellungen. Auch die gebaute Wohn-Architektur wird lautstark vermarktet. Allerdings muss man mit Erstaunen feststellen, wie wenig an differenzierten Lösungsansätzen das breite Wohnangebot zeigt. Konventionelle Wohnungskonzepte beherrschen das Angebot, Experimente bleiben die Ausnahme. Demgegenüber steht noch immer der Einfamilienhausbau, wo die Verwirklichung des Bauherrengeschmackes nur zu oft mit grösster Vehemenz an die Oberfläche tritt. Geschmacksverirrungen und formale Rücksichtslosigkeiten dominieren das Bild. Die Wohnvorstellungen der Reichen, wie sie uns vorwiegend zum Jahresbeginn in der Boulevardpresse dargereicht werden, verursachen ein verständnisloses Kopfschütteln. Die Umsetzung der Vorstellungen vom «Schöner Wohnen» entzieht sich zu oft einer kollektiven Einbindung. Auf sich selbst bezogen bleibt solches Wohnen autistisch. Das gebaute Territorium wird zur Spielwiese Einzelner und zerstört die Grundlage des architektonischen Kulturgutes. Verschachern wir weiterhin unsere Landschaft an die Meistbietenden - Obwalden bildet hier keine Ausnahme-, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn kommende Generationen diesen Raum nicht mehr als spezielle Qualität wahrnehmen werden. Gute Architektur kann nur sehr beschränkt mithelfen, ein kritisches Denken anzuregen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.