Blade Runner vor der Tür
von Manuel Medina González
Vor 100 Jahren präsentierte sich Emmenbrücke mit seinen einzelnen Bauten und seinem charakteristischen dörflichen Charme ganz anders als heute. Das Ortsbild war geprägt von Häusern, die von Bäumen und Gärten umgeben waren sowie von Industrie- und Lagergebäuden und einer weitläufigen Bahninfrastruktur.
Neue Mitte für das Dorf
von Gabriela Theiler
Von fünf Häusern mit insgesamt zehn Wohnungen, einer Schweinescheune, einem Wagenschopf und einem Gewerberaum zu 46 Miet- und Eigentumswohnungen, einem Grossverteiler, einem Ärztezentrum, einer Kita und einem Restaurant – das Zentrum von Eschenbach wurde in einem achtjährigen Prozess umfassend neugestaltet.
Bahnhof mit Scharnierfunktion
von Gerold Kunz
In der Schweiz ist die Umnutzung von Industriearealen mittlerweile eine vertraute Aufgabe. Für den Seetaler Hauptort Hochdorf ist die Aufgabe hingegen neu. Die Umnutzung des Südi-Areals bietet die Möglichkeit, an die Baugeschichte eines um 1900 blühenden Orts anzuknüpfen. Ein Blick in die aktuelle Planung zeigt, dass die unterschiedlichen Siedlungsteile weiterhin im Ortsbild sichtbar bleiben.
«Klarer Dialog mit der Bevölkerung ist entscheidend für die Akzeptanz»
Interview von Michael Meier
Im Gespräch mit Reto Anderhub und Stefan Kurath geht es um die Chancen und Herausforderungen der regionalen Entwicklung im Seetal.
Silo mit Schublade
von Raphael Wiprächtiger
Am Bahnhof Gelfingen soll ein ehemaliges Getreidesilo zu Wohnungen umgebaut werden. So spannend und einzigartig die Bauaufgabe ist, so vielfältig sind die Hürden, die es zu überwinden gilt.
«Schulhausbau mit Weitblick»
von Cyrill Chrétien
In Ermensee lohnt sich ein Blick aus dem Zugfenster. Zu entdecken gibt es einen Schulhausbau von 1977, welchen der Luzerner Architekt Walter Rüssli nicht nur formal gekonnt in die Landschaft komponierte, sondern damit auch einen Ort für die Umsetzung von fortschrittlichen pädagogischen Ideen schuf.
Hommage an den Winterdienst
von Lilia Glanzmann, Visarte Zentralschweiz
Mit der Installation «Nur immer meh, meh, meh, meh! » schafft Teo Petruzzi ein ausdrucksstarkes Werk im Aussenbereich des Neubaus von Felgendreher Olfs Köchling Architekten.
Ist das inventarisiert – oder kann das weg?
von Thomas Brunner, Denkmalpflege Kanton Uri
Ortsbild- und Bauinventare sind baukulturelle Errungenschaften, die Zeugnis geben vom Leben und Handeln unserer Vorfahren und die wir den folgenden Generationen weitergeben wollen. Die Sicht auf diese Inventare ist einem Wandel unterworfen, der die Baukultur bzw. das baukulturelle Erbe generell betrifft.
Ressourcen sichtbar machen – eine Frage der Verantwortung
von Roman Inauen, Mirko Micelli, Sven Reber, Tim Schwander und Felix von Overbeck, Institut für Architektur, Hochschule Luzern
Studierende gehen der Frage nach, wie sich nachhaltige Nutzung und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verbinden lassen. Dabei verknüpft das Modul "Ressourcen" theoretische Forschung mit konkreten Untersuchungen vor Ort – ein Ansatz, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch ein Bewusstsein für die vielschichtigen Auswirkungen unseres Handelns schafft.
Eine Region im Aufbruch
von Michael Meier
Erst kürzlich ist ein neues Buch zum von Marcel Breuer entworfenen Kloster Baldegg erschienen. Die Klosteranlage mitten im Luzerner Seetal ist in Fachkreisen bestens bekannt und findet sich auch in den sozialen Medien als gerne fotografiertes Sujet wieder. Doch das ikonische Ensemble wurde bereits Anfang der 1970er-Jahre fertiggestellt – und seither hat sich die Region rund um den Baldeggersee kontinuierlich weiterentwickelt. Höchste Zeit also, dass wir uns etwas genauer mit dieser eher weniger beachteten Region der Zentralschweiz befassen.
Denn zwischen landwirtschaftlich geprägten Hügelketten und von Weinreben umgebenen Burganlagen, erfährt das Seetal aktuell vor allem in der Talsohle entlang der Bahnlinie einige Veränderungen. In einer gemächlichen Fahrt mit der einst als schnellste Verbindung zwischen Basel und Luzern geplanten Seetalbahn lassen sich eine Vielzahl Baugespanne, Baustellen oder kürzlich fertiggestellte Bauten entdecken.
Kurz nach der Abfahrt ab Luzern weiter bis zum Seetalplatz in Emmenbrücke ist der Blick aus dem Zugfenster für viele noch bekannt. Spätestens ab Eschenbach lassen die geografischen Kenntnisse für Ortsfremde rasch nach. Doch gerade in den noch ein Stück nördlicher gelegenen Regionalzentren wie Hochdorf oder Hitzkirch sind aktuell vielversprechende Projekte in Arbeit: Da wäre zum Beispiel das Generationenprojekt des Südi-Areals in Hochdorf mit mehrstufigen Mitwirkungsverfahren, eine anstehende Umnutzung von einem markanten Siloturm in Gelfingen oder kürzlich fertiggestellte hochwertige Neubauten mit dörflichem Vorzeigecharakter in Eschenbach.
Ob die Bahn auch weiterhin im Halbstundentakt durchs Seetal fährt und die geplanten Bauprojekte den erhofften Entwicklungsschub bringen, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Sicher ist, dass Breuers Klosteranlage auch weiterhin einen Besuch wert ist – vielleicht aber nicht mehr die einzige Wahl für architekturbegeisterte Gäste von ausserhalb.